Chlorothalonil ist ein Wirkstoff, der in Pflanzenschutzmitteln seit den 1970er Jahren gegen Pilzbefall als sogenanntes Fungizid zugelassen ist. Er wird im Getreide-, Gemüse-, Wein- und Zierpflanzenbau eingesetzt.
SRF Audio-Beitrag vom Regionaljournal Aargau Solothurn (29.01.20)
Seit 2005 wurden bereits 146 Stoffe, die in der Landwirtschaft zum Teil schon seit den 40iger/50iger Jahren des letzten Jahrhunderts zugelassen und eingesetzt wurden, mittlerweilen verboten. Dies gilt seit dem 1. Januar 2020 nun auch für Chlorothalonil, einem Pflanzenschutzmittel.
Obwohl 2/3 der Solothurner Bevölkerung vom Chlorothalonil Verbot in Bezug ihrer Wasserqualität, betroffen seien, heisst es, dass die Trinkwasser-Qualität nach wie vor so gut wäre, wie noch vor 3-4 Jahren (..denn seit der Zulassung in den 70iger Jahren gibt es ja diesen bedenklichen Stoff auch bereits im Wasser..) - lediglich die gesetzliche Situation hätte sich inzwischen nun durch das Verbot des chemischen Fungizides geändert und damit sei eine neue Einschätzung der Lage erfolgt und somit Handlungsbedarf geschaffen worden.
Der Kantonschemiker Martin Kohler gibt in diesem Interview (Audio) Auskunft zur Thematik im Kanton Solothurn. Die Massnahme des Wasserverdünnens und Zugreifens auf nicht belastete Destinationen im Kanton ist für einige Wasserversorger bereits nicht mehr möglich, da auch überregional in anderen landwirtschaftlichen Kantonen (Aargau,Bern), neben Solothurn ebenfalls ein grossflächiges Problem besteht. Einzig ein paar Randzonen können noch eine unbedenkliche Wasserzusammensetzung gewährleisten. Es müsse mittel- bis langfristig in kostspielige Wasseraufbereitungsanlagen investiert werden.